Forschung

Netzneutrales Wohn- und Geschäftsgebäude in Geretsried

Im Rahmen des Forschungsvorhabens steht ein bestehendes Wohn- und Geschäftsgebäude in Geretsried im Mittelpunkt, wobei Regelstrategien für das hybride Energiesystem erarbeitet sowie die Schnittstelle zur Gebäudeautomation optimiert werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Integration von dynamischen, funktionalen Abläufen unter Berücksichtigung der Gebäudenutzer in dem digitalen, BIM-gestützten Planungsprozess im Bauwesen gelegt.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte (FKZ: 03EN1046B) Forschungsvorhaben versteht sich als Nachfolger des Vorhabens „+EQ-Net“, welches die Konzeptionierung und Ausführung eines innovativen Energiekonzepts für das Wohn- und Geschäftsgebäude pulsG innehatte. 

Die Hochschule München befasst sich in ihrem Arbeitspaket im Rahmen des „BuildingXModeling“ mit den Auswirkungen verschiedener Regelstrategien auf den Energieeinsatz und die Betriebskosten unter Berücksichtigung der Netzdienlichkeit des Gebäudes. Dabei soll die im Projekt „+EQ-Net“ entwickelte saisonale Regelungsstrategie hinsichtlich einer netzdienlichen Regelung unter Einbezug der Nutzer weiterentwickelt werden. Zudem zeigte das Vorgängerprojekt bereits, dass derartige Niedrigstenergiegebäude und -quartiere mit hybriden Energiesystemen besondere Anforderungen an die Gebäudeautomation und eine digitale Planung mit sich bringen. Der aus heutiger Sicht BIM- (Building Information Modeling) gestützte Planungsprozess im Bauwesen bezieht sich jedoch hauptsächlich auf statische, konstruktive Fragestellungen im Gebäude mittels der Umsetzung der Komponenten in einem 3-D-Modell. Dynamische, funktionale Abläufe werden hierbei nicht thematisiert. Um künftig zusätzlich zur Funktionalität der Einzelgewerke die Gesamtfunktionalität eines Gebäudes unter Beweis stellen zu können sind exakte Vorgaben an die Ausführung von Gebäudeautomationssystemen darzustellen, die an der Hochschule München erarbeitet werden. 

Die Aufgaben der weiteren Projektpartner teilen sich in die Arbeitspakete „Monitoring und Qualitätssicherung“ (Bearbeitung durch Fa. ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH) sowie die Betriebsoptimierung und Bewertung des Geothermiesystems (Bearbeitung durch die Technische Hochschule Nürnberg) auf. Das Projekt verfügt über eine Laufzeit von drei Jahren und wird bis Juli 2024 bearbeitet.

Laufzeit: 01.08.2021 - 31.07.2024

Projektträger: Projektträger Jülich

Projektpartner: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, ASSMANN BERATEN+PLANEN GmbH, München, EREA-Projekt GmbH & Co.KG, Dietramszell-Peretshofen