Interview mit HTA-Forschungsprofessorin Dr. Imke Engelhardt
Welche Motivation hat Sie zu Ihrer Forschung gebracht?
Imke Engelhardt: Neue Methoden und Verfahren zur Steigerung der Lebensdauer von Bauwerken zu entwickeln, motiviert mich als aktuelle und zukunftsweisende Aufgabe. Von Beginn an hat mich die Entwicklung und Verifikation neuer Methoden in der Zusammenarbeit mit jungen Kolleg:innen im internationalen Umfeld begeistert. Insbesondere der Austausch auf internationalen Forschungskongressen und mit Industriepartnern motiviert mich immer wieder neu, aktuelle Fragestellungen zu untersuchen.
Welche Innovationen soll Ihre Forschung fördern?
Imke Engelhardt: Meine Forschungsvorhaben sollen Innovationen fördern, die die Herstellung ressourcenschonender Stahlkonstruktionen ermöglichen und die Lebensdauer von Bauwerken verlängern. Dazu zählen insbesondere Verfahren und Berechnungsmethoden, die die Ermüdungsfestigkeit von Stahlkonstruktionen erhöhen bzw. diese in Hinblick auf die Fertigung und den Werkstoffverbrauch optimieren. Neuartige Werkstoffe und Fügeverfahren sollen in ihrer vollen Leistungsfähigkeit zum Einsatz kommen und Strukturoptimierungen zu höherer Tragfähigkeit führen.
Welche Anwendungsgebiete wollen Sie mit Ihrer Forschung erschließen?
Imke Engelhardt: Ausgangspunkt meiner Forschungstätigkeit ist das Bauwesen. Ausgehend von der Fachrichtung des Stahlbaus und Brückenbaus finden sich heute wichtige Anwendungsfelder der Forschungsergebnisse im Bereich der Konstruktionen für erneuerbare Energien, insbesondere der Windenergie. Darüber hinaus finden sich durch bereits existierende interdisziplinäre Projekte wichtige Anwendungsfelder im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der verwandten Ingenieurdisziplinen.
Charakterisieren Sie Ihre Forschung mit drei Worten
Imke Engelhardt: Experimentell, numerisch, anwendungsorientiert.
Prof. Dr.-Ing. Imke Engelhardt
- Seit 2011 ist sie Professorin für Stahlbau und Schweißtechnik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München
- eine der Gründungsprofessor:innen des Instituts für Material und Bauforschung
- Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Normengremien und Fachverbänden
Die Hightech Agenda Bayern – kurz HTA – ist ein Investitionsprogramm des Freistaats Bayern. Sie stärkt alle staatlichen Hochschulen Bayerns mit zusätzlichen Studienplätzen, Stellen für Professuren, Stellen für wissenschaftliches sowie nichtwissenschaftliches Personal und für Infrastruktur. Auch zusätzliche Haushaltsmittel sind im Zeitraum von 2019 bis 2023 vorgesehen. Mit der Hightech Agenda Plus wurde das Programm vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nochmals aufgestockt.